Karriere | Vereinbarkeit Beruf und Familie
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Ratgeber Karriere als Frau - Vereinbarkeit Beruf und Familie
Es ist leider immer noch häufig die dominierende Haltung, dass beruflicher Erfolg und Familie sich gegenseitig ausschließen. Dies gilt vor allem für zeitintensive Positionen wie beispielsweise als Managerinnen oder Gründerinnen. Das Argument lautet dahingehend, dass Arbeit und die damit verbundene Abstinenz von der Familie negative Folgen für Kinder und Familie hat.
Es herrschen gewisse gesellschaftliche Erwartungen und patriarchalische Normen rund um das Bild einer "guten Mutterschaft", welche aus der historischen Vergangenheit stammen. Diese Erwartungshaltung ist bis heute nicht komplett mit dem Bild berufstätiger Frauen, die gleichzeitig Mütter sind, in Einklang gebracht worden.
Männliche Führungskräfte und Entscheider in Unternehmen leben oft nach dem Credo, man müsse alles aufs Spiel setzen – einschließlich der Familie – um im Beruf erfolgreich zu sein.
Obwohl es natürlich auch Ausnahmen gibt, zeigt dies dennoch eine gewisse vorherrschende Einstellung und Kultur, die für Frauen mit Familie beängstigend sein kann.
Leider gibt es kein einfaches Rezept, das für alle Frauen die perfekte Lösung darstellt. Man muss akzeptieren, dass jede Frau anders denkt, wenn es um ihre Karrierebedürfnisse und die damit verbundene Vereinbarkeit mit der Familie geht – und das ist auch gut so!
Wichtig ist, sicherzustellen, dass es keine Schande ist, Mutter zu sein oder dies mit einer Karriere zu vereinbaren.
In diesem Karriereratgeber von juucy, Europas führendem anonymen Jobmarktplatz, um sich über seinem Wunschgehalt abwerben zu lassen, zeigen wir dir häufige Probleme in der Vereinbarkeit von Familien und Beruf und wie du diese Probleme lösen kannst, um Familie und Karriere unter einen Hut zu bekommen.
Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Deutschland
Laut einer Studie der Bundeszentrale für politische Bildung gingen im Jahr 2019 rund 67% aller Mütter und 92% alles Väter einer Erwerbstätigkeit nach. Dies zeigt eine offensichtliche Diskrepanz und beweist, dass die Beteiligung von Männern am Erwerbsleben weitgehend unabhängig vom Heranwachsen der Kinder ist. Ein beträchtlicher Teil der Frauen dahingegen, gibt ihren Beruf vorübergehend auf und kehrt erst mit zunehmendem Alter der Kinder wieder in das Erwerbsleben zurück.
Die Erwerbstätigenquote von Müttern und Vätern nach Alter des jüngsten Kindes in Prozent ist in der folgenden Grafik dargestellt.
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Probleme in der Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Folgende Probleme treten fĂĽr Frauen leider oft im Zusammenhang die Familie und den Beruf in Einklang zu bringen.
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1. Â Â Diskriminierung wegen Schwangerschaft am Arbeitsplatz
Die Diskriminierung von Frauen aufgrund der Schwangerschaft, kann beispielsweise die zwei folgenden Formen annehmen:
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- ‍Nicht-Einstellung einer schwangeren Frau:
Wenn ein Arbeitgeber bzw. eine Arbeitgeberin eine Frau nicht einstellt oder für eine Stelle nicht in Betracht zieht, weil Sie schwanger ist oder er/sie glaubt, dass Sie schwanger werden könnte, ist das illegal. Per Gesetz ist es verboten, qualifizierte Kandidatinnen aufgrund der Schwangerschaft abzulehnen.
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- Entlassung einer schwangeren Mitarbeiterin. Wenn der oder die Vorgesetzte eine schwangere Frau feuert, weil er denkt, dass Sie Ihre Arbeit nicht mehr erledigen kann, dann ist dies rechtswidrig.
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2. Â Â Sozialer und gesellschaftlicher Druck
Viele Frauen klagen oft über den sozialen Druck sowie die Erwartungshaltung der Gesellschaft, das Elternteil zu sein, welches die Karriere pausiert, um für die Kinder zu sorgen. Oft kommt es vor, dass Frauen sich dieser Erwartungshaltung unterordnen, obwohl sie die Karriere gar nicht unterbrechen möchten.
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3. Â Â Wiedereintritt ins Berufsleben
Der Übergang zurück in das Erwerbsleben nach der Elternzeit ist schwierig. Durch die Zeit mit dem oder den Kindern war man wochen- oder sogar monatelang aus der Büroalltag heraus und auch persönlich kommt es zu neuen Ansichten und Veränderungen in den eigenen Prioritäten.
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10 Tipps, um Familie und Karriere unter einen Hut zu bekommen
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1. Finde ein Gleichgewicht, das fĂĽr dich funktioniert
Einige Frauen wollen sich auf ihre Karriere konzentrieren, während andere sich auf die Familie konzentrieren wollen. Beide Ansätze sind richtig und müssen akzeptiert werden. Es ist zudem völlig normal, dass Frauen unterschiedliche Ziele anvisieren, familiäre Gegebenheiten vorfinden und Anforderungen formulieren. Du solltest für dich ein Gleichgewicht finden, mit dem du dich gut fühlst. Dabei brauchst du dich nicht davor zu scheuen, dein Leben anzupassen, falls sich Umstände oder Lebenswünsche ändern.
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2. Sei ein Vorbild fĂĽr andere Frauen
Zeige anderen, dass die Balance zwischen Familie und Beruf, einschließlich der Mutterschaft, ein zentraler Teil deines Erfolgs ist. Familiäres Glück kann auch Synergien haben mit der eigenen Persönlichkeitsentwicklung und damit auch der Karriere!
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3. Erkenne, dass viele gesellschaftliche Normen auf historischer Voreingenommenheit beruhen
Sei dir bewusst darüber, dass die Erwartungshaltung an Mütter an gesellschaftliche Konventionen geknüpft ist, welche sich in der Vergangenheit verfestigt haben. Gesellschaftliche Normen sind aber progressiv und damit stets im Wandel. Du kannst deine eigene Geschichte schreiben – es liegt einzig und allein an dir, wie du die Rolle als berufstätige Mutter lebst.
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4. Plane und erledigen Dinge im Voraus
Während der Arbeitswoche, ist die Zeit meist knapp. Indem du deine Woche im Voraus planst, kannst du den Stress unter der Woche verringern. Überlege dir am Sonntag schon, was in der kommenden Woche ansteht und plane, wie du die Woche bewältigst.
Bereite, wenn möglich, am Wochenende Mahlzeiten vor und bewahre diese im Kühlschrank auf. Darüber hinaus solltest du für derartige Aktivitäten – falls möglich – die Hilfe älterer Kinder in Anspruch nehmen.
5. Kollaboration - Tausche dich mit anderen Familien aus
Tausche dich mit Nachbarn und Freunden aus, die einen ähnlichen Spagat bewerkstelligen müssen. Du wirst dadurch nicht nur von der gegenseitigen Unterstützung profitieren, sondern auch von neuen Ideen und Ansätzen. Aufgabenteilung zwischen Eltern kann beispielsweise das Fahren zur Schule oder dem Fußballtraining beinhalten.
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6. Teile Arbeitserfahrungen mit den Kindern
Durch liebevolle Worte und Taten wissen Kinder oft, dass sie eine Priorität im Leben ihrer Eltern darstellen. Daher ist es hilfreich die Kinder wissen zu lassen, dass die Arbeit beziehungsweise das Berufsleben eine weitere Priorität im Leben der Mutter und des Vaters ist. Kinder werden eher die Anforderungen der Arbeit verstehen, wenn sie diesen Teil des Lebens ihrer Eltern verstehen.
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7. Baue Rituale in dein Leben ein
Plane Rituale ein, um sicherzustellen, dass du auch Zeit mit der Familie verbringst. Du könntest dafür zum Beispiel einen Familien- oder Spieleabend einrichten. Darüber hinaus könnte das gemeinsame Abendessen jeden Tag stattfinden, um abwechselnd über die Ereignisse des Tages zu erzählen.
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8. Nimm dir genug Zeit fĂĽr dich selbst
Sich Zeit für sich selbst zu nehmen, ist wichtig. Es ist etwas, das du tun solltest, egal wie müde du bist. Raffe dich auf, um Sport zu machen. Danach wird es dir besser gehen und du wirst stolz auf dich sein, etwas für deinen Körper getan zu haben.
Bewahre dir die eine Lieblingssendung pro Woche und schĂĽtze diese Zeit. Nachdem du die Kinder ins Bett gebracht hast, mache dir eine SchĂĽssel Popcorn und genieĂźe die Zeit fĂĽr dich.
In der Mittagszeit könntest du einen Spaziergang an der frischen Luft unternehmen. Der Punkt ist, dass du eher in der Lage sein wirst dich um andere zu kümmern, wenn du dich gut um dich selbst kümmerst.
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9. Schaffe Raum fĂĽr genug Zeit mit dem Partner
Durch die Arbeit und die Kinder, passiert es oft, dass sich zwei Menschen, obwohl sie im selben Haushalt leben, auseinanderleben. Genauso wie es wichtig ist, Zeit mit den Kindern zu verbringen, ist es wichtig, Zeit mit dem Partner zu verbringen. Dafür könntet ihr beispielsweise am Freitagabend einen Babysitter buchen, um gemeinsam ins Lieblingsrestaurant zu gehen.
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10. Verpasse nicht die wichtigen Momente der Kinder
Es wird besondere Momente im Leben deiner Kinder geben, die vor 17:00 Uhr stattfinden - ein Fußballspiel, ein Schulkonzert, eine Rede. Die meisten ArbeitgeberInnen, ManagerInnen, Kunden haben auch Familien und haben Verständnis für derartige Familiensituationen.
Sprich mit deinem Chef bzw. deiner Chefin und schlage konstruktiv vor, wie die Arbeit trotzdem gemacht wird. Vielleicht kann ein Kollege bzw. eine Kollegin temporär einspringen, damit du das wichtige Familienereignis nicht verpasst.
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