Personalcontrolling
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Personalcontrolling | Definition, Unterschiede, Instrumente
Was ist Personalcontrolling?
Das Personalcontrolling ist eine relativ neue Disziplin des Unternehmenscontrollings. In der 1988 erschienenen Ausgabe des Gabler Wirtschaftslexikons findet sich der Begriff "Personalcontrolling" noch nicht. Heute wird er wie folgt definiert: "Anwendung des Controlling-Konzepts auf Probleme der Steuerung und Kontrolle von Personalprozessen im Unternehmen".
Die drei Hauptanliegen des Personalcontrollings sind also die Planung, Steuerung und Kontrolle der personalwirtschaftlichen Aktivitäten des Unternehmens. Zu diesem Zweck sammelt das Personalcontrolling alle personalrelevanten Daten eines Unternehmens, bereitet sie auf und wertet sie (auf der Basis von Kennzahlen) aus.
Diese Informationen werden schließlich vom Personalmanagement und der Unternehmensleitung für personalrelevante Entscheidungen, wie z.B. die Personalbedarfsplanung, genutzt.
Personalentwicklung = zufriedene Mitarbeiter
Unter Personalcontrolling versteht man die Planung, Steuerung und Kontrolle der personalwirtschaftlichen Prozesse.
- Planung = Definition von Vorgaben und Zielen
- Controlling = Einsatz von entsprechenden Aktionen zur Realisierung der Ziele
- Kontrolle = Soll-Ist-Abgleich.
Neben qualitativen und quantitativen Indikatoren bietet das Personalcontrolling auch Ansätze in strategischer und operativer Richtung.
Strategisches Controlling
- Langfristige Betrachtung der Mitarbeiter als Humanressource
- Strategische Ziele des Unternehmens in Bezug auf die personalwirtschaftlichen Prozesse
- Steuerung der Personalentwicklung
- Planung und Kontrolle von Erfolgspotenzialen
- Wichtig für die Effektivität des Personaleinsatzes
Operatives Controlling
- Kurz- bis mittelfristiger Ansatz für personalwirtschaftliche Entscheidungen
- Personalkosten und Erfolg des Personalmanagements
- Überprüfung der Effizienz der Personalplanung, der Personalentwicklung und des übergreifenden Personalmanagements sowie der gesamten Personalarbeit
- Kennzahlen aus dem operativen Personalcontrolling werden nach Möglichkeit langfristig auf zukünftige Prozesse übertragen (strategisches Controlling)
Welche Instrumente des Personalcontrollings gibt es?
Für die beschriebenen Formen des Personalcontrollings gibt es u.a. verschiedene Instrumente:
Gegenüberstellungen und Maßstäbe:
Dazu gehören:
- Zeitvergleichskontrolle (Ist-Ist-Vergleiche)
- Planabweichungskontrolle (Soll-Ist-Vergleiche)
- Planfortschrittskontrolle (Soll-Ist-Vergleiche)
- Prämissenkontrolle (Ist-Ist-Vergleiche)
- Prognosekontrolle (Ist-Ist-Vergleiche)
Darüber hinaus können Kennzahlen durch interne Vergleiche, mit anderen Niederlassungen, oder externe Vergleiche, mit Konkurrenten, gezogen werden.
- Langzeitvergleiche: Durch Vergleiche im Zeitablauf lassen sich Entwicklungen und Trends beschreiben und prognostizieren. So kann der Erfolg bereits durchgeführter Maßnahmen bewertet werden oder umgekehrt können unerwünschte Entwicklungen frühzeitig erkannt werden.
- Human Resource Scorecard: Im Rahmen der so genannten Balanced Scorecard eines Gesamtunternehmens werden für den Personalbereich erfolgsentscheidende Zielwerte und entsprechende KPIs (Key Performance Indicators) definiert. Diese Human Resource Scorecard stellt ein speziell auf das Personalmanagement
ausgerichtetes, ausgewogenes Kennzahlensystem dar.
- Human Resource Due Diligence / HR-Audits: Im Rahmen von HR Due Diligence / HR Audits können Chancen und Risiken, die von der Ressource Personal ausgehen können, frühzeitig erkannt werden.
- Mitarbeiterbefragungen: Letztlich können auch durch direkte Befragung der Mitarbeiter wertvolle (qualitative) Informationen über die Stärken und Schwächen des Unternehmens ermittelt werden.